Photo by Patrick Tomasso on Unsplash

Zitierregeln - 10 Tipps für Referenzen in Deiner Arbeit

Beim Zitieren geht es in erster Linie darum, das Gedankengut von anderen Menschen als ebensolches zu kennzeichnen und damit ein Plagiat zu vermeiden. Hierzu stehen verschiedene Zitierstile zur Verfügung, die je nach Fachbereich genutzt werden. Damit dabei alles glatt läuft, findest Du hier 10 wichtige Tipps für die Referenzen in Deiner Arbeit.

In diesem Text soll es um diese 10 (+1) Tipps gehen:

  1. Den richtigen Zitierstil wählen
  2. Halte die Richtlinien Deines Instituts ein
  3. Auch Abbildungen und Bilder brauchen Quellenangaben
  4. Quellenkritik - nur zitierfähige Quellen nutzen
  5. Primärquellen ausfindig machen
  6. Das richtige Maß finden - nicht zu viele und nicht zu wenig Zitate
  7. Verwende indirekte Zitate
  8. Direkte Zitate wirklich direkt übernehmen
  9. Lektorat auch für Quellenangaben
  10. Begehe kein Plagiat
  11. Extra-Tipp

1. Den richtigen Zitierstil wählen

Ein wichtiger Parameter, der am Besten von Anfang an geklärt sein sollte, ist die Frage nach dem richtigen Zitierstil. Mit der Wahl des Zitierstils wird die Grundlage für das richtige Zitieren gelegt - müssen die Angaben innerhalb des Fließtextes gemacht werden oder werden sie in Fußnoten angegeben? In der Regel wird von jedem Institut ein spezieller Zitierstil bevorzugt, der eingehalten werden sollte. Egal für welche Zitierweise Du Dich entscheiden solltest: Behalte diese in jedem Fall durch den gesamten Text einheitlich bei.

2. Halte die Richtlinien Deines Instituts ein

Nun könnte man denken, dass alle Institute und Fachbereiche einfach die exakt gleichen Vorgaben für eine Zitierweise haben (ich dachte das auf jeden Fall, bevor ich mich näher mit der Materie befasst habe). Dies ist jedoch nicht der Fall. Selbst wenn ein Fachbereich die Harvard-Zitierweise verlangt, gibt es häufig einen eigenen Leitfaden, in dem Besonderheiten und Ausnahmen aufgeführt sind. Frage also auf jeden Fall nach und organisiere Dir die Leitlinien Deines Instituts, damit Du auf der sicheren Seite bist.

3. Auch Abbildungen und Bilder brauchen Quellenangaben

Dass Texte, Behauptungen und Erkenntnisse anderer Menschen mit einer Quellenangabe versehen werden müssen, hat sich weitestgehend herumgesprochen. Das gleiche gilt natürlich auch für die Abbildung von Grafiken und anderen Abbildungen. Sollten für Deine Argumentation Fotografien, grafische Elemente oder andere Bilder benötigt werden, muss auch hier eine korrekte Angabe der Quelle erfolgen.

4. Quellenkritik - nur zitierfähige Quellen nutzen

Für die Einordnung Deiner Arbeit in einen bestehenden Wissenschaftsdiskurs ist es wichtig, dass du ein gutes Gefühl für relevante und weniger relevante Quellen zeigst. Dazu gehört zum Beispiel die Auswahl vertrauenswürdiger Veröffentlichungen, worunter in der Regeln angesehene Journals, Doktor- oder Masterarbeiten oder auch Fachbücher zählen. Diese sollten anderen Quellen vorgezogen werden, sofern sinnvoll und möglich.

Wichtig ist darüber hinaus auch die Zitierfähigkeit einer Quelle. Ein Fachbuch einer bestimmten Auflage ist unveränderlich festgehalten. Dagegen kann sich ein Eintrag auf einer Webseite verändert. Beim Zitieren von Internetquellen muss daher immer auch das Abrufdatum angegeben werden und am besten speicherst Du auch einen Screenshot ab. Wann immer möglich, sollten jedoch „unveränderbare“ sowie peer-reviewte, also von anderen Wissenschaftler:innen des Feldes geprüfte, Veröffentlichungen vorgezogen werden.

5. Primärquellen ausfindig machen

Neben der Auswahl seriöser und relevanter Quellen, ist es (fast) immer gut alle Aussagen bis zu ihrer primären Quelle zu verfolgen, also dem Text, in dem sie zuerst formuliert wurden, und diese entsprechend anzugeben. Häufig liegen einige relevante Aussagen schon einige Jahrzehnte zurück und wurde ihrerseits in anderen Arbeiten aufgegriffen. Mach Dir hier auf jeden Fall die Arbeit bis zu den Anfängen zurück zu recherchieren. Zum Einen wirkt Deine Arbeit umso kompetenter, je umfangreicher Deine Quellenliste sowie Deine Quellenarbeit ist. Andererseits solltest Du Dich wann immer möglich von der korrekten Kontextualisierung einer Aussage überzeugen und Deine eigenen Schlüsse ziehen. Sekundärquellen sind nur dann gut und interessant, wenn sie zur weiteren Einordnung dienen oder die Primärquelle nicht zu finden ist.

6. Das richtige Maß finden - nicht zu viele und nicht zu wenig Zitate

Die für eine Arbeit genutzten Quellen spiegeln nicht nur den Rechercheaufwand wieder, sondern sind auch entscheidend für die korrekte Einordnung in den Kontext anderer wissenschaftlicher Arbeiten. Daher sollte Deine Arbeit auf keinen Fall „unterzitiert“ sein, also zu wenig Zitate aufweisen. Es ist nicht möglich eine genaue Kennzahl anzugeben – wenn du auf die Auszeichnung jegliches Gedankengutes achtest, das von anderen Menschen kommt, solltest Du auf der sicheren Seite sein.

Pass aber auf, dass das Zitieren nicht zum Selbstzweck wird. Manche Schreibende neigen dazu, besonders viele Quellenangaben im Text unterzubringen, um alle von ihnen gelesenen Texte zu dokumentieren. Hier kann es zu einer „Überzitation“ kommen, sodass es kaum erkennbare Eigenleistung gibt und die Arbeit zudem schwer zu lesen ist. Frage Dich daher immer: Ist diese Referenz für meine Argumentation notwendig oder möchte ich einfach, dass die vielen Angaben mich in einem guten Licht erscheinen lassen?

7. Verwende indirekte Zitate

Damit Dein Text sich flüssig liest, ist eine gute Mischung aus indirekten und direkten Zitaten wichtig. Direkte Zitate geben den Wortlaut einer Aussage eins zu eins wieder ohne diese in irgendeiner Art zu verfälschen. Sie sind sehr wichtig, wenn es um genaue Wortlaute oder Formulierungen geht. Allerdings lesen sie sich nicht sehr angenehm und können den Lesefluss erheblich negativ beeinflussen. Gewöhne Dir daher an, einen großen Teil der Zitationen als indirekte Zitate einzustreuen. In indirekten Zitaten wird der Inhalt einer Aussage paraphrasiert wiedergegeben und nicht Wort für Wort übernommen. Von der Aussagekraft wird nichts weggenommen, aber Dein Text wird deutlich besser zu lesen sein.

8. Direkte Zitate wirklich direkt übernehmen

An den Stellen, an denen Du direkte Zitate sinnvoll findest, sollten diese dann auch wirklich genau übernommen werden. Wenn möglich, sollten keine Verkürzungen vorgenommen werden und es darf keine Verfälschung der Intention vorgenommen werden. Achte also auf den richtigen Kontext des Zitates und nimm keine Satzkürzungen vor, die den Sinn verfälschen oder die Aussage verändern. Selbst vermeintliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler müssen beibehalten werden. Es gibt auch ganz klare Regeln, wie das Verändern von Zitaten angezeigt werden muss. Im Zweifelsfall solltet Ihr hier also noch einmal genau auf die Vorgaben euer Uni schauen.

9. Lektorat auch für Quellenangaben

Wer seine Arbeit gegen lesen lässt, hat häufig vor allem Rechtschreibung, Grammatik und Stil im Kopf. Was jedoch ebenso wichtig (oder vielleicht wichtiger) ist: Lass Deine Arbeit auch von jemandem lesen und beurteilen, der Ahnung vom Fach und von der korrekten Zitierweise hat. Feedback zur korrekten Implementierung der Referenzen und zum Aufbau Deiner Argumentation können entscheidend sein, um eigene blinde Flecke aufzudecken. Frage auch danach, Passagen zu markieren, bei denen vielleicht Zweifel besteht, ob eine Aussage von Dir oder von jemand anderem stammt, obwohl keine Quellenangabe zu finden ist. Manchmal gehen ein paar Stellen während des Schreibprozesses unter, die einem Außenstehenden direkt ins Auge fallen.

10. Begehe kein Plagiat

„Klar, begehe ich kein Plagiat!“ - oder? Ich gehe einfach mal davon aus, dass alle, die diesen Artikel lesen, kein Interesse an einem bewussten Plagiat haben. Aber wie schon beim Lektorat angedeutet: Es kann auch passieren, dass ein ungewolltes Plagiat entsteht. Das kann dann der Fall sein, wenn Du unbeabsichtigt Referenzen weg lässt oder sie nicht (korrekt) angibst. Umso wichtiger ist ein gründliche Kennzeichnung von allen Gedanken und Erkenntnissen, die von jemand anderem als Dir stammen.

Extra-Tipp: das richtige Schreibtool hilft Formatieren

Wenn Du bei der Formatierung Deiner Arbeit möglichst wenig Fehler einbauen möchtest, die mit der richtigen Verwendung der Zitierregeln zu tun haben, kann Dir das richtige Schreibprogramm helfen. SciFlow übernimmt die Einbindung von Referenzen nach Auswahl des Zitierstils automatisch, sodass Du Dich ganz auf das Schreiben konzentrieren kannst. 

Das "Google Docs für Forschende" ausprobieren

Melde dich bei SciFlow an und lasse Dir die Formatierungsarbeit abnehmen.
So kannst Du Dich ganz auf das eigentliche Schreiben konzentrieren.

Stefanie Andres

Stefanie Andres studierte Veterinärmedizin und ist nun seit einigen Jahren im digitalen Marketing beschäftigt. Sie arbeitet als Online Marketing Managerin bei SciFlow und ist zudem als Autorin tätig. Sie wirkte an mehreren Publikationen mit, die sich mit internetbasierten Fortbildungen zur Antibiotikaresistenz-Vermeidung in der Tiermedizin befassen.